Grundlage des Ziffern-Tripel-Hörtests ist ein Verfahren, das ermittelt, wie gut akustische Signale während der Wiedergabe von Störgeräuschen verstanden werden können. Während des Tests sind Kombinationen aus drei Ziffern zu hören, die von einem Rauschen überlagert werden. Die verstandenen Ziffernkombinationen werden anschließend über ein Zahlenfeld am Bildschirm durch Anklicken oder Tasteneingabe über die Computertastatur eingegeben. Abhängig von den Antworten erfolgt eine Wiederholung von zufällig generierten Ziffern, sodass sich der Test über eine Dauer von 1 bis 3 Minuten erstreckt.

Nach dem Test wird eine Einschätzung gegeben, wie gut das Sprachverstehen im Vergleich zur Normalhörigkeit ist.

Hier stellt sich die wissenschaftliche Frage, ob die Auswahl der eingegebenen Ziffern auch dem tatsächlich resultierenden Hörergebnis des Nutzers entspricht. Das heißt, ob die Eingabe der Ziffern und somit das Überprüfen des Hörvermögens durch den Ziffern-Tripel-Test valide ist.

Der Ziffern-Tripel-Hörtest wurde anhand dieser Frage bei einer Gruppe von 10 normalhörenden und 20 schwerhörigen Probanden validiert.

Bei der Durchführung des online Hörtests werden die Reize für beide Ohren gleichzeitig vermittelt. Das bedeutet, dass während der Messung nur das bessere Ohr des Patienten getestet wird. Der Grund für diese binaurale Reizdarbietung liegt darin, dass die Benutzer den Test mit Freifeldlautsprechern durchführen dürfen. Für Screening-Zwecke ist es akzeptabel, das bessere Ohr zu testen, da der Test immer noch die potenziellen Probleme in Kommunikationssituationen bewertet, in denen ein vermindertes Hörvermögen die negativsten Auswirkungen hat.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass der Ziffern-Tripel-Test für das Hörscreening verwendet werden kann, aber keinen diagnostischen Test ersetzt. Der Test bietet dennoch eine allgemein zugängliche, wissenschaftlich gesicherte („evidenzbasierte“) und leicht anzuwendende Screening-Methode, die online durchgeführt werden kann (Buschermöhle et. Al., 2015).

Buschermöhle, M., et al., The German Digit Triplets Test (Part II): Validation and Pass/Fail Criteria. Z Audiol, 2015. 54 (1): p. 6 – 13.